tanz bewegung ist. ist schwingen, gleiten, drehen, schweben. einhalt in der pose ist. für ein paar augenschläge. ist der bewegung neubeginn entlang gedachter linien. tanz ein wirbelnd sturmgewitter ist. ist die öffnung innerer bilder. emporgestiegen aus der tiefe der sonst so häufig eingeschlossenen seele. tanz präsentieren ist für die aufmerksamen augen all der anderen.
tanz auch disziplin ist. strenger rhythmus entlang der lang vermittelten symbole. entwickelt immer wieder auch auf sehr individuelle weise.
tanz schweiß ist. erschöpfung ist. tanz das lächeln nach dem tanzen ist. das sich-umarmen. der weg zurück in das nach-spüren der in die herzen eingetauchten lichtgestalten.
equality-tanzsport – was ist das?
kerstin kallmann vom pinkballroom berlin gibt beschreibungen, erklärungen auch (www.pinkballroom.de):
“ Das bedeutet zunächst, dass eine Frau mit einer Frau, ein Mann mit einem Mann tanzt. Aber dabei geht es um mehr als um Sport, in kaum einer anderen Sportart ist es so sehr gefordert, Diversity zu leben wie in dieser – egal ob homo-, trans-, inter-, asexuell, selbstdefiniert oder heterosexuell. Verschiedene Interpretationen von Geschlecht und Geschlechteridentität werden gelebt und erfahrbar gemacht. Gerade der traditionelle Paartanz mit seinen klassischen Geschlechtervorstellungen und Rollenzuschreibungen bietet Raum und Herausforderungen zugleich für das Ausprobieren alternativer Konzepte. Toleranz, Akzeptanz und Offenheit sind Werte, denen sich der Equality-Tanzsport besonders verpflichtet“.
equality-tanzsport diversity ist. diversity ist die fläche, auf der dieses tanzen sich lebt. aber diese diversity ist nicht nur die fläche. equality-tanzsport ist geboren aus diversity, lebt und gebiert diversity ist toleranz. ist freude an der vielfalt. an der farbigkeit. es ist die vielfalt der gelebten interpretatione von geschlecht und geschlechteridentität. so bietet im equality-tanzsport gerade der klassische paartanz mit seinen so fest verhafteten geschlechtervorstellungen und etablierten rollenzuschreibungen neue räume und offenheiten, alternative konzepte auszuprobieren. und toleranz fordert er ein, nicht nur bei den zuschauer*innen. sowohl verstandesmäßige wie gleichermaßen auch emotionale akzeptanz. offenheit, toleranz und akzeptanz sind werte, denen sich der equality-tanzsport in einer besonderen weise verpflichtet.
equality-turniere sind leistungs- und breitensport zugleich. so sind hochklassig tanzende paare wie auch angefänger_innen und gelegenheitstanzende vertreten. unterschiedliche altersklassen auch. all dies kreiert die so besondere atmosphäre dieser turniere. es sind die verwobenheiten der spannung des tanzes mit der zugleich so entspannenden konzentration im zuschauerraum. trennlinien zwischen diesen beiden räumen sind nicht auszumachen. die beiden räume gehen ineinander über.
equality-tanzsport kommt aus dem verqueren. aus der queren szene. ist wie diese gekennzeichnet auch von widersprüchen und umbrüchen. ist eben auch ein abbild der gesellschaft, in dem dieser sport gelebt wird. und er ist zugleich immer auch eine art „queere tanzsport-familie“.
entstanden sind die hier präsentierten fotografien während der berliner equality-tanzsport-meisterschaften der jahre 2014 bis 2016. der fotograf musste bei seinem ersten fotoshooting 2014 zunächst erst selbst einen rasanten prozess durchlaufen. musste sich mit seinen inneren, über so viele jahre verhafteten traditionellen bildern auseinandersetzen. nicht so sehr verstandes-, sondern vor allem gefühlsmäßig. schnell fühlte er sich eingefangen von dem oben angedeuteten so besonderen dieses tanzevents. und er ist wiedergekommen. jahr für jahr. und wird dies wohl auch weiterhin tun.
Jürgen van Buer
entstanden sind die hier präsentierten fotografien während der Berlin Open 2014, 2015 und 2016. die links auf diese veranstaltungen sind:
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